Kurz nach Weihnachten setzten wir von Cuxhaven nach Helgoland über, denn dieses Jahr wollten wir zum ersten Mal die neugeborenen Kegelrobben-Babys mit dem weißen Fell und den großen Kulleraugen hautnah selber erleben.

Gleich vorweg: Es ist ein herzerwärmendes Natur-Schauspiel, das seinesgleichen sucht. Auf der kleinen Insel Düne neben der Hauptinsel Helgoland wurden bis zu unserem Besuch am 28. Dezember 2017 schon 322 junge Kegelrobben in dieser Saison geboren. Wir konnten uns überzeugen. Die Tiere fühlen sich pudelwohl und lassen sich von den neugierigen Blicken nicht im Geringsten beim Liebesspiel stören. Das Nebeneinander von Mensch und Tier ist nicht ohne, denn die Robben liegen praktisch überall, nahe am Rollfeld des Insel-Flughafens, direkt auf den Wegen oder direkt am Anlegesteg. Oft sind sie so gut getarnt mit ihrem Fell, dass der Besucher sie übersieht und beinahe drüberstolpert.

Als Kind vernahm Klaus Schmidt staunend das Meckern der „Himmelsziege“, – so nannten sie damals die Bekassine. Ging er des Sommers durchs reife Getreide, so stoben hunderte Haus- und Feldsperlinge in die Luft. Seinerzeit hing der Himmel voller singender Feldlerchen, und Riesenschwärme von Staren verdunkelten die Sonne. Ein Märchen? Keineswegs!

Der 67jährige Ornithologe dokumentiert seit 1966 penibel das Verschwinden der Vögel aus seinem Thüringischen Werratal. Heute sind die Feldfluren überall praktisch spatzenfrei. Dichtgrüne, aber lebensfeindliche Ackerwüste oder gedüngtes Grünland, ohne das wilde Blühen, das Insekten und Vögel so dringend brauchen.

Die Lage ist dramatisch. Deutschland hat seit 1800 vier Fünftel seines Vogelbestands verloren. Seit 1980 verschwanden europaweit 300 Millionen Brutpaare –  fast die Hälfte der gesamten Bestände in den Agrarlandschaften. Als 1962 der Ökothriller „Der stumme Frühling“ die Leser schockte, war DDT das Problem. Doch heutige Ackergifte wie die neuen Neonikotinoide sind 8000fach giftiger und dezimieren drastisch die Nahrung für Vögel.

Die deutsche Naturschutzpolitik steht vor einem Fiasko. Statt gemäß internationaler Abkommen den Artenschwund zu stoppen, schlittern wir ungebremst in eine Katastrophe. Vögel waren jahrhundertelang Gradmesser für die Umweltgüte, Anzeiger für die Unversehrtheit unserer Lebensräume, die wir mit den Gefiederten teilen, für Böden und Wässer voll von Leben. Das Vogelsterben signalisiert so Gefahr für das gesamte Leben auf dem Planeten Erde, einschließlich des menschlichen Lebens. Ist unsere Biosphäre an den Grenzen ihrer zumutbaren Belastung angelangt? Das MDR Feature befragt renommierte Experten und aktive Naturschützer: Wie können wir unsere Vogelwelt retten?

MDR Hörfunk-Feature, Ausstrahlung zum Frühjahrsanfang 20187

Sie haben das Quecksilber in ihren Nieren, im Darm und im Gehirn. Quecksilber wirkt als schweres Nerven- und Immungift und schädigt den Körper an vielen Stellen gleichzeitig. Mehr als einhundert Erdgasarbeiter leiden in der Altmark an den Folgen einer berufsbedingten Vergiftung auf den Förderfeldern ihres früheren Betriebes, des VEB Erdgaskombinat Salzwedel. Sie haben ohne Schutz giftigste Dämpfe eingeatmet oder hatten Hautkontakt mit Quecksilber, Blei, Cadmium, Lithium, radioaktiven Schlämmen und Bohrwässern. Viele der Kumpel verstarben weit vor Erreichen des Rentenalters – das hat eine Selbsthilfegruppe vor Ort recherchiert.

Doch obwohl die Vergiftungen gut dokumentiert sind – mit Laborbefunden, ärztlichen Gutachten und Recherchen in Stasi-Unterlagen – weigert sich die Berufsgenossen-schaft Rohstoffe / Chemische Industrie bis heute, auch nur einen einzigen der Erdgasarbeiter als berufskrank anzuerkennen. Die Kausilität sei nicht bewiesen.

Für das MDR-Magazin Exakt war ich mehrere Monate in der Altmark unterwegs, entstanden sind daraus vier Fernsehbeiträge, darunter der Beitrag „Vergiftete Kumpel“, der auch als Video auf der Startseite verlinkt ist.

Es war irgendwann um die Weihnachtszeit. Beim Schmökern in einem uralten Sagenbuch stieß ich plötzlich auf eine merkwürdige Geschichte, die hübsch und mit viel Phantasie geschrieben war. In der Kleinstadt Eisenberg, die ich bis dahin nur als Name einer Ausfahrt von der Autobahn A9 kannte, sollte irgendwann am Ausgang des Mittelalters ein Bärenhäuter gehaust haben. Und nicht nur das. Von ihm wurden Sonderbares berichtet. Er hätte als erster Thüringer eine chinesische Papierlaterne aus Asien nach Thüringen mitgebracht. Und hier zum ersten Mal die Kinder seiner Stadt in einen Laternenumzug an einem kalten Adventsabend durch das mittelalterlich-dunkle Zentrum um den Alten Markt geführt. Konnte das wahr sein?  Unsere Recherche führte uns bis nach China, natürlich nur auf digitalen Streifzügen, und in Gotha entdeckten wir schließlich im alten Residenzschloss des Herzogs die erstaunlichen wahren Hintergründe dieser abenteuerlichen Sage. Doch an dieser Stelle sei noch nichts verraten.

Sicher gibt es wichtigere Themen als die Verbreitung der Papierlaterne, dennoch war unser Interesse geweckt, hatten doch auch die Brüder Grimm aus diesem Stoff ein wunderschönes Märchen geschrieben und in ihre Sammlung der Haus- und Küchenmärchen aufgenommen. Was für eine wunderschöne Sendung aus der Idee geworden ist, können Sie selbst anschauen beim Klicken auf den nebenstehenden Link.

Aufnahmen: Andreas Helgenberger

 

Ich möchte sehr herzlich unserem Team danken, allen voran unserer wunderbaren Moderatorin Janine Strahl-Oesterreich, MDR-Redakteur Titus Richter, Kameramann Jens Kleinert, Tonassistent Sandro Sauer, dem „Zauberer“ Cutter Henrik Fehse und den engagierten Produzenten Gesine und Andreas Helgenberger sowie unserer Maskenbildnerin Ina Grahl. Schon am Karfreitag 2017 wird es eine neue Folge der MDR-Sendereihe geben, diesmal über den stärksten Mann der Welt Milo Barus aus dem thüringischen Weißenborn bzw. Stadtroda.

Die Welt feiert Johannes Gutenberg als den genialen Erfinder des Buchdrucks – und sein Werk als eine Sternstunde der Menschheit. Doch eine alte Sage erzählt diese Geschichte ganz anders. Gar nicht Gutenberg soll der Erfinder gewesen sein, sondern ein Anderer. Ein Zauberer, der mit teuflischen Mächten paktierte. Sein Name ist nur allzu gut bekannt. Er nannte sich Johannes Faust.

Hier seht Ihr Impressionen von unseren Dreharbeiten an der Bergkirche in Beucha im Herbst 2016. Wir danken herzlichst an dieser Stelle allen Schauspielern, besonders dem Impro-Theater Noffke & Frank sowie Georg für ihren unermüdlichen Einsatz trotz Regen und Kälte. Unsere Drehszene erzählt, wie der Buchdrucker Johannes Faust beim Verkauf seiner ersten Bibelexemplare verhaftet wird; galt es doch als Teufelswerk, wenn eine Buchseite exakt der anderen glich.

Aufnahmen: Olaf Noffke